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Jahresbericht

Der Jahresbericht der Bayerischen Krebsgesellschaft

Das Jahr 2022 stand nach fast drei Jahren Pandemie unter dem Zeichen der Normalisierung. Beratung fand vermehrt persönlich statt, Selbsthilfegruppen trafen sich wieder, Veranstaltungen schwenkten auf Hybrid oder Präsenz um. Der Bedarf nach persönlichem Austausch war groß und tat nach so langer Zeit gut.

Im März 2022 erhielten wir final die Bestätigung, dass die Gesetzlichen Krankenversicherungen 80% der Personalkosten in Krebsberatungsstellen finanzieren. Somit setzten wir in diesem Monat unser Versprechen an die Belegschaft um, rückwirkend zum 1. Januar 2021 die Tarife für Sozialpädagogen und Assistenzkräfte anzupassen. Diese finanzielle Sicherheit veranlasste uns zudem, die Strukturen der Bayerischen Krebsgesellschaft unter die Lupe zu nehmen und eine neue Ebene – die Leitung einer jeweiligen Psychosozialen Krebsberatungsstelle – zu implementieren. Ziel ist es, funktionierende Prozesse in einer wachsenden Organisation zu gewährleisten.

Mit der Gewissheit der Regelfinanzierung konnten wir 2022 unser langjähriges Ziel einer flächendeckenden Versorgung umsetzen: Wir eröffneten in Bamberg und Rosenheim Psychosoziale Krebsberatungsstellen und erweiterten das Netz von Außensprechstunden in den Regionen. Mit Stolz blicken wir nun auf ein Angebot von 13 Krebsberatungsstellen und
22 Außensprechstunden.

Zunehmend wird die Expertise der Bayerischen Krebsgesellschaft in wissenschaftlichen Studien gefragt. So sind wir Partner bei der WAG-ES-Studie. Sie erforscht, wie ein Hilfsangebot explizit für Männer aussehen müsste. In der von uns initiierten Studie zu Fatigue, die vom Bayerischen Zentrum für Familie und Soziales finanziert wird, gehen wir der Frage nach, welche Angebote für Betroffene hilfreich sind. Fatigue trägt bei vielen Betroffenen zu einer starken Minderung der Lebensqualität bei. Die Erkenntnisse zu diesem Phänomen sind jedoch noch sehr dünn. In der CARES-Studie geht es um die Rückkehr an den Arbeitsplatz, ein relevantes Thema für Betroffene wie Arbeitgeber.

Trotz der wieder neu erlebten Präsenz werden wir weiter unser digitales Angebot mit Patiententagen, Videos für Betroffene und auch Online-Krebsberatung fortführen. Diese Angebote sind niedrigschwellig und somit ein schneller und einfacher Einstieg für ein erstes Kennenlernen unseres Angebots, gerade für Menschen, die vielleicht etwas skeptisch einer Beratung gegenüber eingestellt sind.

Zusätzlich zur gesetzlich verankerten Finanzierung müssen wir jedoch weiterhin Spendengelder einwerben. In den letzten Jahren konnten wir dies verstärkt mit jungen engagierten Menschen umsetzen, die in ihren Vereinen und durch diverse Aktionen Spenden sammelten, wie beispielsweise die Football-Teams Dachau Thunder und Rosenheim Rebels. Das Weihnachtsoratorium am 11. Dezember war für viele unserer Spender und Förderer ein musikalisches Highlight.

„Persönlich“ war das Jahr 2022 ein Umbruch für die Bayerische Krebsgesellschaft: Unser langjähriger und sehr geschätzter Generalsekretär Dr. med. Ludwig Lutz legte aus persönlichen Gründen das Amt nieder. Er hat in über 30 Jahren Ehrenamt die Organisation wesentlich geprägt und vorangebracht. Mit seinem Nachfolger PD Dr. med. Michael Sandherr ist wieder ein erfahrener niedergelassener Onkologe in unserem Vorstand vertreten. PD Dr. med. Sandherr engagiert sich für eine bessere Anbindung der Onkologie im ländlichen Raum an die Spitzenzentren in den Großstädten, eine stärkere Vernetzung der onkologischen Betreuung vor Ort und für eine gute Kommunikation zwischen allen Versorgern und den Patienten sowie Angehörigen.

Wie im letzten Jahr gehen wir mit vielen Aufgaben, aber auch neuen Ideen ins Jahr 2023.
Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung!

Den gesamten aktuellen Jahresbericht können Sie hier als PDF-Datei abrufen und kostenlos online bestellen.

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