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Krebspatienten-Preis 2022

Bayerischer Krebspatienten-Preis 2022

Patienten-Kommunikationspreis

Unter der Schirmherrschaft des Bayerischen GesundheitsministersKlaus Holetschek verlieh die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. (BKG) am 25. November im Münchner Künstlerhaus zum vierten Mal den Bayerischen Krebspatienten-Preis.

Mit dem Preis werden seit 2015 alle zwei Jahre Kliniken in Bayern ausgezeichnet, die innovative und übertragbare Kommunikations-Konzepte zur optimierten Versorgung und Information von Krebspatienten in Bayern etabliert haben.

Schirmherr Klaus Holetschek hob in seinem Grußwort die Verdienste der ausgezeichneten Kommunikationskonzepte bei der Versorgung von Krebspatienten hervor: „Gerade in Zeiten, in denen vor allem im Netz ‚Fake News‘ und unseriöse Heilweisen für Krebserkrankungen zu finden sind, ist es umso wichtiger, dass gute Informationen, die den Menschen helfen, gewürdigt werden. Denn Krebserkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache in Deutschland.“

Die prämierten Konzepte unterstützen Krebspatienten nach Abschluss der akuten Krebsbehandlung bei der Rückkehr in den Alltag und bei der psychosozialen Krankheitsbewältigung und integrieren bereits bestehende psychoonkologische Angebote wie z. B. die ambulanten psychosozialen Krebsberatungsstellen der Bayerischen Krebsgesellschaft und Selbsthilfegruppen. „Nach der Erstbehandlung in der Klinik brauchen Krebspatienten vor allem eine schnelle Orientierung über weiterführende Therapiemöglichkeiten und wohnortnahe Hilfsangebote. Wir müssen Betroffenen die notwendigen Informationen dann anbieten, wenn sie benötigt und in der jeweiligen Situation auch aufgenommen werden können“, betonte Prof. Günter Schlimok, Präsident der Bayerischen Krebsgesellschaft. 
Der Bayerische Krebspatienten-Preis 2022 ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert.

Eine fachkundige Jury beurteilte die eingereichten Projekte nach folgenden Kriterien

  • Kommunikation zur Therapie
    • Patientenverständliche Informationen zu Therapie, deren Ziele und Ablauf
    • Notfallkonzept
    • Leichte Sprache
  • Kommunikation zu Hilfeangeboten
    • Leichte Auffindbarkeit von fächerübergreifenden, komplementären Angeboten
  • Einsatz von innovativen, digitalen Methoden zur nachhaltigen Kommunikation
    • Digitale personalisierte Unterstützungsangebote
    • Datenmanagement für Patienten
    • Patientenorientierte Verwaltungs-IT-Systeme
  • Einfache Übertragbarkeit z.B. in andere Settings oder an andere Standorte

Erster Preis

Ausgezeichnet mit dem 1. Preis wurde das Konzept: Was-essen-bei-krebs.de: der patientenzentrierte digitale Ernährungsbegleiter für Krebspatient:innen.
Prof. Volker Heinemann, CCC München LMU, München und Eat What You Need e.V., Tübingen

Seit 2017 bietet die Informationsplattform www.was-essen-bei-krebs.de Menschen mit Krebs wissenschaftlich fundierte Informationen, praktische Alltagshilfen, Rezepte und telefonische Begleitung rund um das Thema Ernährung bei Krebs. Der digitale Ernährungsbegleiter was-essen-bei-krebs.de ist ein Kooperationsprojekt des gemeinnützigen Vereins Eat What You Need e.V. und des Comprehensive Cancer Center München am LMU Klinikum (CCC MünchenLMU).

Projektziel: Essen ist ein Faktor, der nicht nur für das soziale Leben, die Psyche und die Lebensqualität von Krebspatient:innen extrem wichtig ist, sondern auch Beschwerden lindern und den Ausgang der Therapien positiv beeinflussen kann. Allerdings finden Patient:innen außerhalb der großen Zentren, sowie nach der stationären Behandlung, nur sehr schwer seriöse Beratungsangebote - vielerorts sind schlichtweg keine vorhanden. Auch ausführliche, patientenzentrierte, evidenzbasierte und praxisnahe Informationsangebote fehlten bisher. Ziel des Projekt ist es, diese Versorgungslücke zu schließen und den Patient:innen und ihren Angehörigen fundierte und praxisnahe Empfehlungen und persönliche Begleitung zu bieten - gegen Beschwerden und Mangelernährung, für bessere Therapievoraussetzungen, mehr körperliche und mentale Kraft und Teilhabe im Alltag.

Maßnahmen und Umsetzung: Folgende Angebote stellen Highlights des digitalen Ernährungsbegleiters was-essen-bei-krebs.de dar:
- Empfehlungen zur Linderung von 19 häufigen Nebenwirkungen
- Kurze, verständliche Texte und dazu passende Materialien zum Download
- Interaktive Komponenten wie Selbsttests, Gewichts- und Essenstagebücher
- Beiträge zu häufigen Fragestellungen
- Rezeptdatenbank mit 160 Rezepten angepasst an Patientenfeedback und -bedürfnisse
- Erste Hilfestellung zu psychosozialen Fragestellungen rund um das Thema Essen
- Alltagstipps und konkrete sofort umsetzbare Empfehlungen
- Möglichkeit zur Fernbegleitung und/oder sich über Instagram auszutauschen.

Evaluierung: Regelmäßige Anpassung der Inhalte nach Nutzungsanalysen, Studien und Teilprojekten, sowie Patientenstimmen und Expertenfeedback. Einhaltung von vorher festgelegten Qualitätsstandards und Richtlinien für den Erstellungs- und Redaktionsprozess. 

 

Ebenfalls erster Preis

Mit einem weiteren 1. Preis zeichneten wir das Projekt: Einrichtung einer ONKO-LOTSEN Plattform für Tumorpatienten und ihre Angehörigen im Landkreis Weilheim-Schongau aus.
PD Dr. med. Michael Sandherr, Onko-Oberland e.V., Weilheim

Projektziel: Ziel ist die Stärkung der Patientenkompetenz und die Schaffung transparenter intersektoraler Strukturen für die ganzheitliche Versorgung von Menschen mit Tumorerkrankungen und ihren Familien im Landkreis Weilheim-Schongau.

Maßnahmen: 1. Der erste Abschnitt des Projektes resultiert in der Entwicklung eines Patientenordners als Basisstruktur für die einzelne, ganz persönliche Krankengeschichte. Dieser dient nicht nur zur Sammlung der eigenen Befunde, sondern gibt Rat und Information für eine Vielzahl an Fragestellungen, die diese Krankengeschichte begleiten. Der Ordner kann – und soll – ein Lotse im Lauf einer solchen Krankengeschichte sein und werden.
2. Der zweite Abschnitt dient der Etablierung einer zentralen Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige. Eine Hotline wird eingerichtet, an die Fragen zu allen Aspekten maligner Erkrankungen gestellt werden können. Das gilt sowohl für medizinische aber vor allem auch für nichtmedizinische Fragestellungen. Die Fragen werden von der zentralen Anlaufstelle an ein Expertenpanel weitergeleitet, das entsprechende Antworten an die Zentrale zurückgibt. Von dort werden die Fragen konkret beantwortet.
3. Der dritte Abschnitt etabliert eine Datenbank, in der Daten zu den Anfragen und deren Antworten gesammelt werden. Die abzufragenden Parameter 2 werden in einem vorher entwickelten Datenblatt digital erfasst. Eine EDV basierte Plattform ist dazu Voraussetzung. Onko–Oberland integriert diese Datenplattform in bestehende Strukturen am Klinikum rechts der Isar der TU München (Projekt: „Brückenschlag“ zwischen dem Landkreis Weilheim und dem Klinikum rechts der Isar).

Evaluierung: 1. Analyse und Auswertung der erfassten Daten im „Lotsenprojekt“ nach 6 und 12 Monaten, dann jährlich. Eine Anpassung der Inhalte erfolgt nach den Ergebnissen.
2. Regelmäßige Befragungen von Betroffenen und Angehörigen und Einholung von Feedback zu den ausgegeben Patientenordnern in jährlichem Turnus. Eine Anpassung der Inhalte erfolgt nach den Ergebnissen.
3. Die Etablierung eines wissenschaftlichen Begleitprojektes in Kooperation mit der TU München z.B. im Rahmen einer Promotion ist avisiert.

 

Dritter Preis

Den 3. Preis erhielt das Projekt: Kommunikations-Konzept Klinik für Onkologische Rehabilitation der Klinik St. Irmingard Prien am Chiemsee (Auszug aus dem Konzept).
Dr. med. Konrad Namberger und Team, Klinik St. Irmingard, Prien am Chiemsee

Kommunikation in der Klinik für Onkologische Rehabilitation | Besonderheiten
„Leitbild | Besonders persönliche Betreuungsqualität“:
Freundlichkeit und Herzenswärme gepaart mit Sachkunde und strukturierte Programme nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und langjähriger Erfahrung – und dies in verständlicher, nachvollziehbarer, zuhörender „Sprache“ an unsere Patienten. Auf Basis des Leitbilds im Geschäftsbereich Medizin der GWC AG und des Claims „Menschen erleben“ versuchen wir stets, unsere Patienten mit Respekt zu betreuen und ihnen mit einem Lächeln zu begegnen. Das leben wir täglich aktiv, wie mit einem freundlichen Wort, einem herzlichen „Guten Morgen“. Unser Lohn sind Bestnoten in den Patientenbefragungen.
Basis & Prinzipien der Behandlung:
Sozialgesetz: „Reha vor Rente“ und „Reha vor Pflege“ | Anschlussheilbehandlung nach onkologischer Therapie, Schwerpunkt:Patient und Arzt legen gemeinsam die Reha-Ziele fest.
Medizinische und sozialrechtliche Visite | Entlassmanagement und Überleitung.
Multiprofessionelles Team: Ärzte, Pflegedienstmitarbeiter, Sportlehrer, Psychologen, Physio- & Ergotherapeuten, Mal- & Tanztherapeuten, Hippotherapie, Sozialpädagogen & Ernährungsberater.

Zusammenfassung 3. Preis 

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