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Prävention

Was ist Krebsprävention?

Krebsprävention umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, das Risiko einer Krebserkrankung zu reduzieren.

Dies beinhaltet sowohl das Wissen, um gesundes Verhalten zu fördern, als auch medizinische Früherkennungsmaßnahmen. Indem wir gezielt gesunde Lebensgewohnheiten pflegen und regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen, können wir das Risiko, an Krebs zu erkranken, deutlich verringern.

Auf die eigene mentale und körperliche Gesundheit das ganze Leben lang zu achten, zahlt sich aus. Viele Erkrankungen können so vermieden oder hinausgezögert werden.

Achten Sie deshalb auf die Signale Ihres Körpers, betreiben Sie aktive Selbstfürsorge.

Grundsätzlich wird Prävention unterschieden in:

Primäre Prävention

Alle Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, um Ihren Geist und Körper gesund und fit zu halten. Dazu zählt Bewegung, Ernährung, Verzicht auf Tabak, Alkohol oder andere gesundheitsgefährdende Substanzen. Sie beugen damit Erkrankungen vor.

Sekundäre Prävention

Gehen Sie regelmäßig zu Vorsorge? Prima, damit nehmen Sie schon eine wichtige Form der sekundären Prävention wahr. Auch die von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen angebotenen Früherkennungsmaßnahmen, die Sie – je nach Alter – kostenfrei in Anspruch nehmen können, zählen hierzu. Vorsorge und Früherkennung wird oft als Synonym verwendet.

Tertiäre Prävention

Wenn Sie schon einmal beispielweise an Hautkrebs erkrankt waren, dann erhalten Sie für die nächsten fünf Jahre regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen im Rahmen der Krebserkrankung. Aber auch während dessen ist es wichtig, dass Sie alle anderen Früherkennungsuntersuchungen nutzen. Für Früherkennung, unter anderem auch einer anderen Krebserkrankung, ist es nie zu spät. Denken Sie immer wieder daran, Termine beim Arzt zu vereinbaren. Viele Praxen bieten mittlerweile einen Erinnerungsservice an. 

Warum Krebsprävention so wichtig ist

Ein Expertenrat

Krebs zählt zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Doch die gute Nachricht ist, dass wir alle viel tun können, um unser Krebsrisiko erheblich zu senken – eben durch Prävention. Studien zeigen, dass mit einer gesunden Lebensweise das Risiko, an Krebs zu erkranken, um bis zu 40 Prozent reduziert werden kann.

Zu einer gesunden Lebensweise gehören:

Wir, die Mitarbeitenden der Bayerischen Krebsgesellschaft, setzen uns dafür ein, dass alle Menschen in Bayern die Bedeutung von Krebsprävention kennen, und unterstützen Sie dabei, Krankheiten vorzubeugen und Ihre Gesundheit zu schützen. 

Mehr unter unseren Tipps zu den Säulen der Krebsprävention.

Die Säulen der Krebsprävention

1. Regelmäßige Bewegung

Körperliche Aktivität ist einer der wichtigsten Faktoren in der Krebsprävention. Studien zeigen, dass regelmäßige Bewegung, das Risiko an verschiedenen Krebsarten zu erkranken, erheblich minimiert und Sie somit Selbstfürsorge betreiben.

Dies gilt insbesondere für :

  • Brustkrebs
  • Darmkrebs
  • Lungenkrebs

Doch wie viel Bewegung pro Woche braucht es hierfür?

Unser Tipp: Richten Sie sich nach der Empfehlung der WHO.

Bewegung hilft, das Immunsystem zu stärken, das Körpergewicht zu regulieren und Entzündungsprozesse im Körper zu reduzieren.

Haben Sie heute schon gesportelt? Weiter so! Wenn nicht, beginnen Sie noch heute!

Runter von der Couch, denn Sitzen ist das neue Rauchen!

2. Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine zentrale Rolle in der Krebsprävention.

Der Verzehr von viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten kann dazu beitragen, das Krebsrisiko zu senken. Besonders der Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch sollte eingeschränkt werden, da dies mit einem höheren Risiko für Darmkrebs in Verbindung gebracht wird. Lebensmittel, die reich an Antioxidantien sind, wie Beeren und grüner Tee können helfen, schädliche freie Radikale zu neutralisieren. Diese freien Radikalen können die Zellen schädigen und Krebs verursachen. Guten Hunger wünschen wir Ihnen.

3. Leben ohne Drogen, Tabakerzeugnisse und Ersatzprodukte

Rauchen ist die Hauptursache für Lungenkrebs und wird mit vielen anderen Krebsarten in Verbindung gebracht. Dazu zählen unter anderem Mund-, Rachen-, Speiseröhren- und Blasenkrebs. Der Verzicht auf Tabakprodukte ist eine der wirksamsten Maßnahmen zur Krebsprävention. Auch der Schutz vor Passivrauchen ist entscheidend, denn Nichtraucher, die regelmäßig Tabakrauch ausgesetzt sind, haben genauso ein erhöhtes Krebsrisiko.

Greifen Sie zu Obst statt zur Zigaretten – für Ihre Gesundheit!

Mittlerweile werden eine Reihe von Tabakersatzprodukten ohne Nikotin und Teer angeboten und für „gesundes“ Rauchen geworben. In diesen chemischen Produkten, wie z.B. E-Zigaretten und Vapes, befinden aber trotzdem noch viele gesundheitsgefährdende Stoffe.

Wir raten davon ab!

Insbesondere für Jugendliche bedeuten diese Produkte (wie z.B. Vapes, Snugs etc.) oft den Einstieg in gesundheitsgefährdendere Stoffe.

Wir raten dringend vom Konsum von Einstiegsdrogen wie Cannabis ab, auch wenn dies nun teillegalisiert wurde. Es gibt wenige Krebspatienten, die Cannabisprodukte konsumieren und von einer schmerzlindernden und schlaffördernden Wirkung profitieren. Das sind Ausnahmen!

Drogenkonsum in jeglicher Art verursacht schwere Erkrankungen und kann zum Tod führen.

4. Maßvoller Alkoholkonsum - besser ganz ohne

Übermäßiger Alkoholkonsum erhöht das Risiko für verschiedene Krebsarten, insbesondere für Leber-, Brust- und Darmkrebs. Daher ist es wichtig, den Alkoholkonsum auf ein moderates Maß zu beschränken. Die Deutsche Krebsgesellschaft empfiehlt, dass Frauen nicht mehr als ein kleines alkoholisches Getränk pro Tag zu sich nehmen und Männer nicht mehr als zwei kleine Getränke. Greifen Sie lieber zu Wasser, Tee oder Saftschorlen im Mischungsverhältnis Wasser 2/3 und Saft 1/3.

Das Wissenschaftliche Kuratorium der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hat neue Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol herausgegeben. Bisher galt für gesunde Menschen eine maximale Trinkmenge von 24 Gramm Reinalkohol pro Tag bei Männern und 12 Gramm bei Frauen als „risikoarmer Konsum“. Das berühmte Gläschen Sekt oder das Glas Wein oder das Feierabendbier.

Wie die DHS-Expert:innen betonen, zeigen Ergebnisse der Wissenschaft jedoch zunehmend, dass es keinen potenziell gesundheitsförderlichen und keinen sicheren Alkoholkonsum gibt. Auch geringe Trinkmengen können zur Verursachung von Krankheiten beitragen. Zur Verbesserung der physischen Gesundheit sollte der Alkoholkonsum reduziert werden, unabhängig davon, wie hoch die Trinkmenge ist. Für die körperliche Gesundheit ist es am besten, gar keinen Alkohol zu trinken.

5. Sonnenschutz

Sonne ist zwar unsere wichtigste Vitamin-D-Quelle, aber UV-Strahlen können auch Hautkrebs auslösen.

Hautkrebs ist heutzutage eine der häufigsten Krebsarten, doch konsequenter Sonnenschutz reduziert das Risiko erheblich. Es ist wichtig, die Haut mit folgenden Maßnahmen vor übermäßiger UV-Strahlung zu schützen:

  • Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden, mindestens Faktor 30, besser Faktor 50
  • Mittagssonne meiden
  • Schützende Kleidung und Kopfbedeckung tragen
  • UV-Indexkarte bei sich tragen, um Sonnenintensität zu ermitteln und mit adäquaten Schutzmaßnahmen reagieren.

Besonders gefährdet sind Menschen mit heller Haut, vielen Muttermalen und/oder einer familiären Vorbelastung. Denken Sie auch an Sonnenschutz im Herbst und im Winter bei langen Aufenthalten im Freien. Wo immer möglich, schlüpfen Sie in den Schatten für Ihre Gesundheit.

6. Impfungen

Humane Papillomviren (HPV) sind weit verbreitete Viren, die für die Entstehung verschiedener Krebsarten verantwortlich sind, darunter Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs und bestimmte Formen von Kopf-Hals-Tumoren. Die HPV-Impfung bietet einen effektiven Schutz vor den gefährlichsten HPV-Typen, die am häufigsten mit Krebs in Verbindung gebracht werden.

Die Impfung wird für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen, da sie am wirksamsten ist, wenn sie vor dem ersten Sexualkontakt erfolgt. Doch auch später noch können ältere Jugendliche und junge Erwachsene von der Impfung profitieren. Studien zeigen, dass die HPV-Impfung nicht nur das Risiko für Gebärmutterhalskrebs deutlich reduziert, sondern auch andere HPV-bedingte Krebsarten wie Kopf-Hals-Tumore oder auch Genitalwarzen verhindert.

Indem Sie sich oder Ihre Kinder gegen HPV impfen lassen, leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Krebsprävention. Die Impfung ist gut verträglich und wird von den Krankenkassen übernommen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über die HPV-Impfung und schützen Sie sich aktiv vor HPV-bedingten Krebserkrankungen.

Viele Informationen finden sich auch in unserer Broschüre „HPV und Krebs - Humane Papillomviren“.

Früherkennungsmaßnahmen

Welche Früherkennungsmaßnahmen gibt es?

Wir begrüßen es sehr, dass Krankenkassen nicht nur Leistungen der Früherkennung anbieten und bezahlen, sondern auch Leistungen für Verhinderung und Verminderung von Krankheitsrisiken (primäre Prävention) sowie zur Förderung des selbstbestimmten gesundheitsorientierten Handelns der Versicherten (Gesundheitsförderung).

So haben die Gesetzlichen Krankenkassen die Aufgabe, ihre Versicherten durch Aufklärung, Beratung und entsprechende Leistungen für eine gesunde Lebensführung und Vermeidung von Krankheiten zu unterstützen. Dies ist in § 20 SGB V festgeschrieben. Auch private Krankenversicherung bieten viele Leistungen zur Prävention an. Bitte fragen Sie hier konkret bei Ihrer Kasse nach.

Im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention werden von den Kassen insbesondere folgende Gesundheitsziele unterstützt:

  • Brustkrebs: Mortalität vermindern, Lebensqualität erhöhen
  • Diabetes mellitus Typ 2: Erkrankungsrisiko senken, Erkrankte früh erkennen und behandeln
  • Depressive Erkrankungen: verhindern, früh erkennen, nachhaltig behandeln
  • Tabak- und Alkoholkonsum reduzieren
  • Gesund aufwachsen (Lebenskompetenz, Bewegung, Ernährung) und älter werden
  • Gesundheitskompetenz erhöhen, Souveränität der Patientinnen und Patienten stärken

Interessant für Sie zu wissen ist, dass Krankenkassen auch Leistungen zur Gesundheitsförderung in Betrieben bezahlen. Es kostet Ihren Arbeitgeber also keine zusätzlichen Mittel, Ihnen gesundheitsfördernde Maßnahmen anzubieten, beispielsweise einen Kurs „Bewegt am Arbeitsplatz“ oder Ernährungsberatung.

Viele Krankenkassen bieten ihren Versicherten gezielt Bonusprogramme an. Das bedeutet nicht, dass Sie weniger Krankenversicherungsbeitrag bezahlen. Aber Sie erhalten z.B. die Kursgebühr für ein zertifiziertes Abnehmprogramm zurück oder auch Prämien in Form von Bonusleistungen oder Geld. Dafür können Sie wenn Sie Bonuspunkte sammeln, z.B. weil Sie einen Präventionskurs besuchen, aktives Mitglied in einem Sportverein sind, zur Zahnreinigung gehen, Schutzimpfungen wahrnehmen und vieles mehr.

Je nach Kasse können zum Teil über 300 Euro an Prämie pro Jahr zusammenkommen. Sich gesund und fit halten, lohnt sich also in jedem Fall.
Einen vergleichenden Überblick finden Sie hier.

Leistungen der Krankenkassen

Viele Krebsarten, wie Brust-, Darm-, Prostata- und Gebärmutterhalskrebs können durch regelmäßige Früherkennung (gleichbedeutend mit dem Begriff Vorsorgeuntersuchungen) in einem frühen Stadium erkannt werden. Damit erhöhen Sie Ihre Heilungschancen beträchtlich. Nehmen Sie die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen wahr und holen Sie sich ärztlichen Rat, wenn Sie Veränderungen des eigenen Körpers wahrnehmen.

Wir freuen uns darüber, dass über 80 Prozent der Bevölkerung die Angebote der Krankenkassen zur Krebsfrüherkennung kennen. Leider nutzen sie jedoch deutlich weniger Menschen regelmäßig: 67% der Frauen (ab 20 Jahren) und 40% der Männer (ab 35 Jahren).

In § 25 SGB V ist geregelt, dass Versicherte ab dem 18. Lebensjahr Anspruch auf Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen haben.

Hier unsere Empfehlung für Sie:
 

Bitte denken Sie daran: je früher Krebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Es gibt keinen Grund, warum Sie Früherkennung hinauszögern sollten, aber viele gute Gründe. Vereinbaren Sie also schnellstmöglich einen Termin.

Mitmachen - so einfach kann Prävention sein

Prävention kann ganz einfach sein - wir unterstützen Sie dabei.

Unsere Kampagnen können Ihnen helfen, in Ihrem Umfeld auf das Thema Prävention und Früherkennung aufmerksam zu machen. Zu folgenden Themen bieten wir einfach umsetzbare Kampagnen an oder wir haben Projekte in Ihrer Nähe:

Hodenkrebs-Kampagne

Laufen gegen Krebs

Sonnenschutz in Kitas

Love your skin

Ratgeber

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