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Was ist ein Pap-Test?

8. Was ist ein Pap-Test?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bei Frauen ab 20 einmal pro Jahr die Kosten für den sogenannten Pap-Test. Dieser Zellabstrich aus der Scheide eignet sich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Dr. Ludwig Lutz, Internist aus München und Generalsekretär der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V., erklärt, wie der Pap-Test abläuft und welche Rolle die Papillomviren für die Krebsentwicklung spielen.
 

So läuft der Pap-Test ab

Bereits 1928 veröffentlichte der griechische Anatom George Nicholas Papanicolaou den nach ihm benannten Pap-Test, der bis jetzt zur Routineuntersuchung bei Frauenärzten gehört. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen einmal pro Jahr die Kosten für diese Methode zur Krebsfrüherkennung bei Frauen ab 20 Jahren.

  • Für den Pap-Test dehnt die Gynäkologin oder der Gynäkologe die Scheide mit einem speziellen Instrument (das Spekulum), um ein Wattestäbchen einführen zu können.
  • Den Zellabstrich vom Muttermund und vom Gebärmutterhals streicht er oder sie auf ein Glasplättchen und besprüht es mit hochprozentigem Alkohol.
  • Im Labor gibt man nacheinander drei verschiedene Farbstoffe zu dem Zellabstrich und analysiert die farblichen Veränderungen unter dem Mikroskop.
  • Das Aussehen der Zellen ermöglicht Rückschlüsse auf den Hormonstatus und auf Entzündungen, aber auch auf Krebsvorstufen und auf bereits vorhandenem Gebärmutterhalskrebs.

Um entscheiden zu können, ob die Zellen normal aussehen oder nicht, werden im Befund 5 mögliche Stufen angegeben. So kann der Arzt oder die Ärztin entscheiden, welche weiteren Untersuchen notwendig sind.

  • Bei den Stufen 1 und 2 und 3 gibt es keinen Krebsverdacht.
  • Ausnahme ist die Stufe 3D, denn das bedeutet, dass veränderte Zellen gefunden wurden. Meist verschwinden die Gewebeveränderungen jedoch wieder von allein. Wenn die Werte bei einem weiteren Pap-Test nach 3 Monaten weiterhin erhöht sind, wird sich der Arzt oder die Ärztin den Muttermund mit der Lupe ansehen (die Kolposkopie). Zusätzlich ist eine Gewebeprobe möglich.
  • Stufe 4 bedeutet, dass es sich sehr wahrscheinlich um eine Krebsvorstufe handelt. Bei Stufe 5 liegt mit großer Sicherheit ein Krebs vor. In beiden Fällen wird der Arzt oder die Ärztin weitere Untersuchungen empfehlen.

Mit Hilfe des Pap-Tests lässt sich nur in 80 von 100 Fällen zuverlässig feststellen, ob eine Frau eine Krebsvorstufe oder Gebärmutterhalskrebs hat oder nicht. Um eine höhere Trefferquote zu bekommen, plant das Bundesgesundheitsministerium ab dem Jahr 2018 ein anderes Angebot für das Früherkennungsprogramm:

  • Frauen im Alter zwischen 20 und 60 Jahren sollen ab 2018 alle 5 Jahre zu einem sogenannten HPV-Test eingeladen werden.
  • Dabei wird – wie beim Pap-Test – ein Zellabstrich vom Muttermund und vom Gebärmutterhals gemacht.
  • Die entnommenen Zellen werden im Labor auf Humane Papillomviren (HPV) untersucht – denn es hat sich erwiesen, dass diese Viren in den meisten Fällen die Ursache von Gebärmutterhalskrebs sind.
  • Wer sich gegen den alle 5 Jahre möglichen HPV-Test entscheidet, kann weiterhin den jährlichen Pap-Test machen lassen. Eine Kombination aus beiden Verfahren zahlen die gesetzlichen Krankenkassen jedoch nicht.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen möglichst im Alter von 9 bis 14 Jahren. Die Impfung sollte möglichst vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen, daher sollten fehlende Impfungen bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. Abhängig vom Alter sind zwei oder drei Impfungen erforderlich.

Hier erfahren Sie mehr zur Krebsfrüherkennung

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