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10 Jahre Krebsberatung Kempten-Allgäu

Kempten:Seit 10 Jahren gibt es die Psychosoziale Krebsberatungsstelle Kempten-Allgäu der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V.  In dieser Zeit führten die MitarbeiterInnen rund 20.000 Beratungen für krebskranke Menschen und deren Angehörige durch. Gerne hätte das ganze Team gemeinsam mit Betroffenen, allen Beteiligten und Unterstützern das Jubiläum angemessen gefeiert, aber Corona hat dies leider verhindert. Davon lassen sich die MitarbeiterInnen der Krebsberatungsstelle aber nicht unterkriegen, denn sie sind auch während des Teil-Lockdowns telefonisch erreichbar und stehen Rat- und Hilfesuchenden zur Seite.

Wenn ein Mensch an Krebs erkrankt, leidet nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche. Viele Betroffene wissen nicht, wie es nach der Therapie weitergehen soll. Auch wenn die Behandlung erfolgreich abgeschlossen wurde, braucht es Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten, wieder zu Kräften zu kommen, sich besser zu fühlen und allmählich ins gewohnte Leben zurückkehren zu können. Häufig kämpfen Erkrankte nach der Therapie auch mit der Angst vor einem Rückfall.Bei all diesen Fragen und Problemen, die in Folge einer Krebserkrankung auftauchen können, helfen die MitarbeiterInnen der Psychosozialen Krebsberatungsstelle Kempten-Allgäu weiter.

Die Bayerische Krebsgesellschaft eröffnete die Krebsberatungsstelle Kempten im Juli 2010 im Rahmen eines bundesweiten Förderprogramms „Psychosoziale Krebsberatungsstellen“ der Deutschen Krebshilfe. Ziel war es, die psychoonkologische Versorgung in der Region zu optimieren.Das Einzugsgebiet der Psychosozialen Krebsberatungsstelle Kempten-Allgäu ist das gesamte Allgäu. Um Ratsuchenden aus den Landkreisen Ostallgäu, Unterallgäu und Lindau den Zugang zu Beratungsangeboten zu erleichtern, wurden Außensprechstunden in Memmingen, Mindelheim, Lindau und Kaufbeuren eingerichtet.

In der Psychosozialen Krebsberatungsstelle Kempten arbeiten derzeit fünf Personen. Davon sind vier – nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft –psychoonkologisch qualifizierte Fachkräfte: Marianne, Jung (Leiterin), Francesca D´Agate, Andrea Kaltenbrunner, Bernd Gottfried und Michael Schüßler. Die psychoonkologisch geschulten Fachkräfte bringen ganz unterschiedliche Qualifikationen in die Beratungsarbeit ein (Psychologie, Pädagogik, Sozialpädagogik, Soziologie). Bärbel Hartmann unterstützt das Beratungsteam seit 2010 als Assistenzkraft bei allen organisatorischen und administrativen Aufgaben.

Das Angebot der Beratungsstelle richtet sich primär an Erkrankte und deren Angehörige aber auch an alle anderen, die sich über Krebsvorsorge und Früherkennung informieren möchten. Es beinhaltet nicht nur die individuelle Beratung in Form von Einzel-, Paar- oder Familiengesprächen, sondern auch Gruppenangebote, Kurse und Vorträge.

Die Inhalte und Themen der Beratung orientieren richten sich an den individuellen Bedürfnissen der Ratsuchenden. Sie reichen von der Unterstützung in der Krise, die durch eine Krebserkrankung häufig ausgelöst werden kann, über psychische Belastungen, als auch Auskünfte und Hilfen zu sozialrechtlichen Fragestellungen bis hin zur Existenzsicherung. Angehörige können das Beratungsangebot ebenfalls nutzen. Sie leiden oft ähnlich stark unter der Situation wie das erkrankte Familienmitglied. Zu Beginn einer persönlichen Beratung erfolgt zunächst immer ein Screening, das den Grad der Belastung ermittelt. Alle Beratungen sind kostenfrei und vertraulich. Ebenso unterstützt das Team neun Selbsthilfegruppen im Allgäu und vermittelt Kontakte zu anderen Patientenorganisationen und sozialen Einrichtungen.

Neben der Beratung arbeiten die BeraterInnen im Rahmen ihrer psychoonkologischen Netzwerktätigkeit regelmäßig mit Fachkollegen wie Psychotherapeuten, Ärzten sowie medizinischen Pflegekräften in Kliniken und Praxen, in der ambulanten Pflege sowie Hospizvereinen zusammen.

Ein besonderes Angebot der Krebsberatungsstelle Kempten ist die Fatigue-Sprechstunde mit Dr. med. Erhard Schneider, Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Sehr viele Krebspatienten leiden krankheits- und therapiebedingt unter Tumor-Fatigue. Das ist eine spezielle, oft chronische Form der Erschöpfung, die sich durch abnehmende Leistungsfähigkeit, Inaktivität, fehlende Regeneration, Hilflosigkeit oder depressive Stimmung äußert und im Klinikalltag oft nicht erkannt wird. Durch die Sprechstunde gelingt es Betroffenen, ihre Erschöpfung einzuordnen und zu verstehen. Gleichzeitig lernen sie Möglichkeiten kennen, um mit dieser Erschöpfung umzugehen.

Die Psychosoziale Krebsberatungsstelle ist in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe innerhalb der ambulanten psychoonkologischen Versorgung und Nachsorge krebskranker Menschen und ihrer Angehöriger in der Region geworden. Da die Verweildauer in den Kliniken kurz ist, die Zahl der Krebsneuerkrankungen aber weiter steigt, wird die Nachfrage nach ambulanter psychosozialer Krebsberatung auch in der Zukunft immer wichtiger. Weitere Infos unter: https://www.bayerische-krebsgesellschaft.de

Kontakt: Psychosoziale Krebsberatungsstelle Kempten
Kronenstr. 36 / 2. OG (Aufzug), 87435 Kempten, Tel. 0831 - 52 62 27 -0, Fax 0831 - 52 62 27 -99, Email kbs-kempten@bayerische-krebsgesellschaft.de

Pressekontakt: Cornelia Gilbert M.A., Pressereferentin, Bayerische Krebsgesellschaft e.V.,
Nymphenburger Straße 21a I 80335 München, Tel. 089 - 54 88 40 -45 I Fax 089 - 54 88 40 -40,
Email: gilbert@bayerische-krebsgesellschaft.de ,Internet: www.bayerische-krebsgesellschaft.de
Facebook: www.facebook.com/bayerische.krebsgesellschaft , Twitter: www.twitter.com/bayerischekg
Instagram: www.instagram.com/bayerischekrebsgesellschaft/

Die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. hilft seit 1925 Menschen mit Krebs und deren Angehörigen bei der Bewältigung der Krankheit. In 13 Krebsberatungsstellen und deren Außensprechstunden beraten qualifizierte Mitarbeiter Ratsuchende und begleiten sie in allen psychischen und sozialen Fragen – kompetent, vertraulich und kostenfrei. Vorträge und Kurse sowie medizinische Fragestunden ergänzen unser umfassendes Angebot. Unsere rund 200 ehrenamtlich tätigen Selbsthilfegruppen, die wir bei ihrer Arbeit professionell unterstützen, leisten in ganz Bayern unschätzbare Hilfestellung: von Betroffenen für Betroffene - direkt vor Ort. Darüber hinaus engagieren wir uns in der Versorgungsforschung, der Fortbildung von onkologischen Fach- und Pflegekräften, der Krebsfrüherkennung und beraten politische Gremien. Die Bayerische Krebsgesellschaft finanziert ihre Arbeit durch öffentliche Gelder und Spenden. Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE02700205000007801700, BIC: BFSWDE33MUE

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