Kaum jemand kann wohl besser schildern, was eine Krebserkrankung mit einem macht und wie sehr sie das bisherige Leben „umkrempelt“, als Betroffene selbst. Deshalb lassen wir in unserem neuen YouTube Kanal „überLEBENmitKrebs“ Erkrankte und Angehörige zu Wort kommen. Sie berichten über ihre Erfahrungen mit Krebs und geben vor allem wertvolle Tipps im Umgang mit zum Teil gravierenden Einschränkungen oder Beschwerden wie zum Beispiel dem chronischen Erschöpfungssyndrom Fatigue.
So erzählt Antje in ihrem Video, wie sie nach der Diagnose Brustkrebs kindgerecht mit ihrer damals zweijährigen Tochter über ihre Krebserkrankung gesprochen hat und wie ihr auch bestimmte Bücher dabei geholfen haben, die richtige Sprache zu finden. Der Zuschauer erfährt auch, wie Antje ihr soziales Umfeld einbezog, damit Erzieherinnen im Kindergarten sowie später auch die Lehrer in der Schule über ihre Erkrankung informiert waren und angemessen reagieren konnten.
Als Hans-Ulrich vor 17 Jahren die Diagnose Prostatakrebs erhielt, war er weitgehend auf sich allein gestellt. In seiner Stadt gab es damals noch keine Selbsthilfegruppe. Und mal abgesehen vom Arztgespräch waren seriöse Informationen nur schwer zu bekommen. Hans-Ulrich ist heute in der Selbsthilfe zu Hause, gibt seine Informationen weiter und fördert den Austausch unter Betroffenen, von Patient zu Patient. Er gibt Tipps für seriöse und aktuelle Informationsquellen und ermuntert dazu, sich eine zweite Meinung einzuholen.
Annegrets Mann erkrankte vor vielen Jahren an Prostatakrebs.Das hat auch ihr Leben verändert und sie vieles neu entdecken lassen. Im Video erzählt sie mit viel Humor, wie sie fest an der Seite ihres Mannes steht, ihn stützt und begleitet – aber auch Wege gefunden hat, den Krebs nicht Mittelpunkt ihres eigenen und ihres gemeinsamen Lebens werden zu lassen – und nicht so traurig zu sein – wie das Leben durch eine Krebsdiagnose manchmal sein kann.
Ebenso wie Antje, Hans-Ulrich und Annegret erzählen neun weitere Menschen in unserem YouTube-Kanal „überLEBENmitKrebs“, was es für sie bedeutet, mit Krebs zu leben bzw. einen geliebten Menschen bei seiner Krankheitsbewältigung zu begleiten. Die Mitwirkenden beantworten dabei auch häufige Fragen, wie zum Beispiel: Wie lebt es sich mit einem künstlichen Darmausgang oder einer künstlichen Blase? Wie ernähre ich mich ohne Magen? Was tue ich gegen chronische Erschöpfung? Wo finde ich im Internet seriöse Informationen und wer hilft mir im Krankheitsfall weiter?
Dass das Interesse am Videodreh unter unseren Selbsthilfegruppen so groß war, soll nicht darüber hinwegtäuschen, wie schwer es manchem Protagonisten fiel, vor der Kamera offen über die eigene Erkrankung, ihre Auswirkungen im Alltag und die damit verbundenen Gefühle zu sprechen. Nicht nur der Kameramann, sondern unser gesamtes Team hörte wie gebannt zu, wenn die Mitwirkenden – manchmal sehr sachlich und fundiert, manchmal nachdenklich-traurig, aber oft auch mit einer ordentlichen Prise Humor über ihre persönlichen Erfahrungen sprachen.
Bei unserem Dreh im Januar 2019 sind so vierzehn Videos entstanden, die anderen Erkrankten, die vielleicht gerade erst die Diagnose erhalten haben, Mut machen und ermuntern sollen, sich möglichst früh professionelle psychosoziale Unterstützung und Hilfe in einer unserer Psychosozialen Krebsberatungsstellen zu suchen, um leichter durch diese belastende Zeit zu kommen.
Die Videos finden Sie auf unserem: Selbsthilfe-Youtube-Kanal sowie auf unserer Homepage:
https://www.bayerische-krebsgesellschaft.de/selbsthilfe-vor-ort/ueberlebenmitkrebs/
Haben Sie Fragen zu den Videos? Welche Themen fehlen Ihnen noch? Wir freuen uns über Ihr Feedback zu den Videos an: gilbert[at]bayerische-krebsgesellschaft.de